FIAN Deutschland ist eine von mehr als 400 Organisationen aus 104 Ländern, die den Aufruf zum Verbot hochgefährlicher Pestizide des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN) unterzeichnet hat.
Ob für konventionellen Anbau, Hybrid-Sorten oder die Nutzung genveränderten Saatguts: Pestizide sind fester Bestandteil industrieller Landwirtschaft. Unternehmen der Agrarindustrie machen damit Geschäfte und bewerben sie daher auch. Auch im Rahmen der German Food Partnership, einem Kooperationsprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit Agrarkonzernen, wird Konzernen ermöglicht, unter dem Deckmantel von Trainings zu sicherer Anwendung für ihre Pestizide zu werben.
Besonders in Ländern des Globalen Südens leiden die Menschen jedoch unter dem Einsatz von hochgefährlichen Pestiziden. Eine Studie von PAN Asien stellt dar, dass 82 der 150 in Asien verwendeten Pestizide von PAN als hochgefährlich eingestuft werden. Viele BäuerInnen, die die Pestizide auf den Feldern verteilen, können sich keine ausreichende Schutzkleidung leisten. So können die Pestizide über Atemwege oder Kontakt mit der Haut Vergiftungen auslösen. Hinzukommt, dass Unterernährung und Infektionskrankheiten das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Pestizid-Vergiftungen steigern.
Dadurch, dass die Pestizide für den Anbau von Nahrungsmitteln für den nationalen Verbrauch und für den Export genutzt werden, sind nicht nur diejenigen von giftigen Bestandteilen betroffen, die direkt in Kontakt mit den Pestiziden kommen. Die Aufnahme verunreinigter Lebensmittel kann daher auch bei Menschen in anderen Ländern zu Vergiftungen und chronischen Erkrankungen führen.
Zusätzlich belegen Studien, dass der andauernde Einsatz von Pestiziden langfristig die Böden auslaugt und verringerte Erträge zur Folge hat. Agrarökologische Alternativen kleinbäuerlichen Anbaus sind daher industriellen Methoden langfristig überlegen.
Daher unterstützt FIAN PANs Aufruf, der fordert, dass weltweit alle hochgefährlichen Pestizide verboten werden. Dafür müssen Regierungen und internationale Organisationen sorgen. Stattdessen sollten diese durch ökosystem-basierte Alternativen ersetzt werden.
Mehr Informationen zu PANs Engagement gegen hochgefährliche Pestizide finden Sie hier: PAN Germany
Weiterführende Informationen bietet auch FIAN Deutschlands Broschüre zum Thema Pestizide