Vom 19. bis 21. November findet in Rom eine hochrangige Regierungskonferenz zum Thema Mangelernährung statt. Obwohl die Verhandlungen über das Abschlussdokument bereits laufen, wurde die Zivilgesellschaft bisher nicht offiziell eingebunden. FIAN kritisiert zudem, dass auf der Konferenz mächtige Wirtschaftsakteure den zivilgesellschaftlichen VertreterInnen gleich gestellt werden sollen. Die Stimme der Betroffenen droht damit zugunsten wirtschaftlicher Interessen in den Hintergrund gedrängt zu werden.
Gemeinsam mit Organisationen wie dem Peoples‘ Health Movement, dem World Forum of Fisher Peoples und Friends of the Earth hat FIAN International bei der Vorbereitungsgruppe der International Conference on Nutrition (ICN2) eine entsprechende Stellungnahme eingereicht.
Die Organisationen kritisieren das bei der Konferenz angewandte Akteursmodell, das mächtige Wirtschaftsakteure in politische Entscheidungsprozesse mit einbezieht und auf eine Ebene mit zivilgesellschaftlichen Vertretern stellt. Damit werden fundamentale Unterschiede ausgeblendet und die Grenze zwischen jenen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen und jenen, die Eigeninteressen verfolgen, verwischt.
In Folge dieser Entwicklung würden demokratische Prinzipien verloren gehen und die Verursachung von Mangelernährung durch Konzerne, sowie die Notwendigkeit der Regulierung Solcher aus dem Fokus gerückt werden. Darüber hinaus verhindert das Modell notwendige politische Konflikte und macht multinationale Konzerne zu unabdingbaren Akteuren in allen politischen Entscheidungsprozessen. Dieser Faktor könnte zu einem Verantwortungsverlust der UNO gegenüber der Bevölkerung, sowie zum Vertrauensverlust der Bevölkerung gegenüber der UNO führen. Bezogen auf Ergebnisse des ICN2 führt der Ansatz möglicherweise zu Entscheidungen, die nicht mit der Interessensvertretung der Betroffenen übereinstimmt.